Compliance als Führungs-aufgabe
Der Arbeitskreis “Compliance als Führungsaufgabe” wurde 2016 auf dem DICO Forum ins Leben gerufen. Anlass war der Workshop
“Beyond Conventional Compliance – Compliance als Führungsaufgabe aus Begeisterung!?”, in dem kontrovers diskutiert wurde, ob Begeisterung für Compliance überhaupt möglich sei.
Begeisterung wird als treibende Kraft für unternehmerischen Erfolg gesehen, da sie vertrauensvolle Kooperation, Innovation und Produktivität fördert. Gleichzeitig wird Compliance oft mit Begriffen wie Bürokratie, Bedenken und Kosten assoziiert, obwohl sie ein unverzichtbarer Bestandteil unternehmerischen Handelns ist. Studien zeigen, dass 50 % der Manager weltweit bereit sind, Vorschriften zu umgehen, um finanzielle Zielvorgaben zu erreichen. In einem solchen Umfeld ist es schwierig, Führungskräfte für Compliance zu begeistern.
Doch genau hier setzt der Arbeitskreis an: Mit speziell auf Führungskräfte zugeschnittenen Methoden, Strategien und Ansätzen soll Compliance als fester Bestandteil unternehmerischer Entscheidungen verankert werden.
Compliance als selbstführungsaufgabe
Jede erfolgreiche Führungskraft beginnt mit der Führung der eigenen Person, um ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden. Compliance ist daher nicht nur eine unternehmerische Anforderung, sondern auch eine individuelle Verantwortung. Jeder Mitarbeitende verkörpert die Werte des Unternehmens und lebt dessen Compliance-Kultur.
Der Arbeitskreis unterstützt zudem Compliance-Beauftragte, um Führungskräfte stärker in das Compliance-System zu integrieren und ihre Akzeptanz sowie Motivation für dieses Thema zu steigern.
Wenn Führungskräfte nicht unbedingt Begeisterung, aber zumindest eine tiefe Überzeugung von der Notwendigkeit und Unverzichtbarkeit von Compliance entwickeln, ist dies bereits ein bedeutender Erfolg.
Letztlich geht es darum, Compliance nicht als reines Regelinstrument, sondern als Grundlage für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg und Wettbewerbsvorteile zu begreifen.
Arbeitsschwerpunkte
Themen im FOKUS:
Der Arbeitskreis konzentriert sich auf folgende zentrale Fragestellungen:
Bestandsaufnahme: Die Haltung von Führungskräften zu Compliance
- Wie stehen Führungskräfte zu Compliance, und welche Gründe gibt es für ihre Haltung?
- Welche praktischen Auswirkungen hat ihre Einstellung?
- Wie beeinflusst die Haltung der Führungskräfte das Verhalten der Mitarbeitenden?
Compliance als Führungsaufgabe verankern
- Wie kann die Haltung “Compliance als Führungsaufgabe” gefestigt werden?
- Wann und wodurch wird Compliance zur Führungsaufgabe?
- Welche Hindernisse stehen diesem Ziel entgegen?
- Wie kann Compliance für Führungskräfte zu einem persönlichen Vorteil werden?
- Woran lässt sich erkennen, dass Compliance tatsächlich als Führungsaufgabe wahrgenommen wird?
Kulturwandel unter Führungskräften initiieren
- Wie kann die wünschenswerte Haltung von Führungskräften nachhaltig geprägt werden?
- Welche Strategien sind erforderlich, um Compliance dauerhaft in der Führungskultur zu etablieren?
- Bedarf es besonderer Methoden und Herangehensweisen, um Führungskräfte nachhaltig zu erreichen? Falls ja, welche sind erfolgversprechend?
FAZIT
Der Arbeitskreis “Compliance als Führungsaufgabe” hat das Ziel, Compliance als integralen Bestandteil guter Unternehmensführung zu etablieren. Führungskräfte sollen erkennen, dass Compliance kein Hemmnis, sondern eine Chance darstellt: für nachhaltigen Erfolg, Vertrauen im Unternehmen und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
Die Herausforderung liegt darin, Compliance nicht als bloße Pflicht, sondern als Führungsaufgabe mit strategischem Mehrwert zu begreifen – und idealerweise sogar mit Begeisterung zu leben.”
Unsere Arbeitsergebnisse
Die vollständigen Dokumente finden Mitglieder im DICO Sharepoint.
Arbeitskreis-Leitung

Georg Gößwein LL.M.
Gründer der PLLOB Compliance GmbH
Rechtsanwalt Georg Gößwein, LL.M. ist Schiedsrichter, Mediator, systemischer Organisationsentwickler und DICO-Verwaltungsratsmitglied. 2019 gründete er, nach rund 20 Jahren inhouse im Maschinen- und Anlagenbau, zuletzt rund 6 Jahre als General Counsel eines M-DAX Unternehmens, die PLLOB Compliance GmbH. Sie berät und begleitet Unternehmen strategisch und operativ bei der systemischen Entwicklung ihrer Organisation im Hinblick auf ressourcenschonende, kulturbildende und nachhaltig wirksame (Compliance/ESG) Management Systeme. Dabei bedient sie sich insbesondere der Entscheidungsheuristik PLLOB®. Nachhaltige (Selbst-) Führung wird so eher werte- als regelbasiert in die DNA der Organisation eingepflanzt. Georg Gößwein publiziert regelmäßig auf dem Gebiet der Compliance und guten Unternehmensführung.

Gernot Tölle, LL.M., MBA
Compliance Officer bei Vita34
Gernot Tölle ist Head of Legal & Compliance in der FamiCord Gruppe, einem im Prime Standard gelisteten Unternehmen der Pharma / Healthcare Industrie. Er hat einen MBA in der Fachrichtung „Governance, Risk, Compliance & Fraud Management“ und ist „ACFE Certified Fraud Examiner“. Gernot Tölle ist zudem Mediator, Coach und Organisationsentwickler. Nach rund 16 Jahren im Bereich Recht und Compliance in der Bahnindustrie ist er 2018 in die Compliance Abteilung von Bilfinger gewechselt und hat dort u.a. als Head of Awareness, Prevention & Antitrust unter anderem die Beendigung des Compliance Monitorships und des Extended Deferred Prosecution Agreement mit dem US Department of Justice begleitet. Zudem war Herr Tölle Compliance Officer für die Konzernzentrale von Bilfinger, für die Region Nordamerika, die Division Other Operations und war für die Compliance Trainings und die Compliance Kommunikation des Konzerns verantwortlich.
Während seinen beruflichen Stationen hat er auch eine Vielzahl von internen Ermittlungen geleitet. Gernot Tölle unterrichtet Compliance & Corporate Governance im MBA Programm der Dresden International University in Dresden. Herr Tölle ist seit 2013 im DICO aktiv und war vor seiner Tätigkeit im AK “Compliance als Führungsaufgabe” viele Jahre Mitglied des Arbeitskreises “Compliance Risikomanagement”.
- 030 - 27 58 20 20
- info@dico-ev.de
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